In einem Pilotprojekt erprobt Audi eine flexiblere Handhabung von Schichtarbeit. Mitarbeiter, die aus persönlichen Gründen in Teilzeit gehen, mussten bisher zwangsläufig auf andere Arbeitsplätze wechseln. In der Lackiererei am Standort Ingolstadt können nun auch Schichtarbeiter in Teilzeit zu arbeiten. Das Prinzip ist recht einfach: Die zeitlichen Lücken, die durch die Abwesenheit von Teilzeitkräften entstehen, füllen qualifizierte Springer. Sie kommen aus nichttaktgebundenen Bereichen der Lackiererei, wie beispielsweise Auszubildende, Mitarbeiter mit Einschränkungen oder Angestellte, die normalerweise im Büro arbeiten.
Kann etwa eine Schichtarbeiterin, die Mutter geworden ist und wieder aus der Elternzeit zurückkehrt, ihre Arbeit nicht zum üblichen Schichtbeginn antreten, weil sie ihr Kind erst noch zur Kita bringen muss, springt einer der Kollegen ein. Den „Springerpool“ bilden aktuell 30 Beschäftigte. Es ist geplant, die Idee auch auf andere Produktionsbereiche auszuweiten. Das Arbeitsmodell wurde vom Betriebsrat gemeinsam mit dem „Institut für sozialwissenschaftliche Forschung“ (ISF) München entwickelt und wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert wurde. (aum)
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