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BMW X3: Mit einem Hauch Futurismus

Er polarisierte, der erste BMW X3, als er vor nunmehr 21 Jahren auf der Frankfurter IAA vorgestellt wurde: Ein kleiner Bruder des X5, mit unlackierten Stoßflächen und ungewöhnlicher Form von Scheinwerfern und Rückleuchten. Dann kamen zwei konventioneller gezeichnete Modellgenerationen, allerdings überaus erfolgreich; jetzt kommt der X3 in seiner vierten Generation. Und er eckt genauso an wie das Ursprungsmodell – im positiven Sinne.

Große Flächen, kühn definierte Kanten und – je nach Ausführung – diagonale Zierelemente in der Kühlermaske korrespondieren mit einem Interieur, das einer ebenso radikalen Formensprache huldigt. Das wirkt modern, futuristisch – und im Einerlei vieler Konkurrenzmodelle auch sehr eigenständig. Auch die Schwestermodelle X1 und X5 wirken braver als der neue X3.

Unter dem Blech stecken viele Neuerungen, mit denen der X3 auf die Herausforderungen der Zeit reagiert – wobei sich Kundenwünsche und EU-Regularien mittlerweile oft diametral gegenüberstehen. Das gilt insbesondere für die Assistenzsysteme, die inzwischen nicht mehr mit einem Knopfdruck abgeschaltet werden dürfen. Damit ist die frühere, geradezu perfekte BMW-Lösung mit dem Zentralschalter obsolet. Doch die Bayern „warnen“ so schonend wie möglich bei marginalen Tempoüberschreitungen oder Spurverlassen, und die Systeme lassen sich relativ intuitiv deaktivieren.

Eine weitere Verneigung vor dem Zeitgeist ist die steuerlich begünstigte Plug-in-Hybrid-Variante X3 30e mit Vierzylinder-Ottomotor und einer Systemleistung von 299 PS (220 kW), die über 300 Kilogramm Mehrgewicht bedeutet und 110 Liter Kofferraum kostet. Immerhin 90 Kilometer lassen sich damit rein elektrisch zurücklegen, die Auswirkungen auf die Umwelt lassen sich der empfehlenswerten App „Electricity Maps“ entnehmen, die den CO2-Ausstoß des Stromnetzes in Echtzeit abbildet. Wie ein Scherz wirken die EU-Verbrauchswerte, BMW ist dafür nicht verantwortlich: Ab 0,9 Liter pro 100 km. Der Spurt von 0 auf 100 km/h dauert 6,2 Sekunden, abgeregelt wird bei 215 km/h.

Die technisch vernünftigere Wahl ist das Einstiegsmodell X3 20 mit dem gleichen Basismotor und 208 PS (153 kW); die Werte liegen hier bei ebenfalls 215 km/h und 7,8 Sekunden, er verbraucht im Zyklus 7,6 Liter, die sich leicht unterbieten lassen. Wir sind dieses Modell ausgiebig gefahren, das Fahrerlebnis ist nicht umwerfend: Der Motorenklang lässt zu wünschen übrig, das Fahrgefühl ist generisch.

Dann lieber gleich den Diesel, den X3 20d. Der leistet 197 PS (145 kW), schafft die gleichen 215 km/h und braucht für den Standardspurt 7,8 Sekunden. Der Verbrauch: 6,4 Liter pro 100 Kilometer. Oder man wählt das Spitzenmodell, den X3 M50 mit einem 3,0-Liter-Reihen-Sechszylinder-Ottomotor mit 398 PS (293 kW). Er schafft die Beschleunigung aus dem Stand auf 100 km/h in 4,6 Sekunden, regelt erst bei 250 km/h ab und braucht 8,3 Liter pro 100 Kilometer. Bei ihm handelt es sich über die emotionalste Variante, hier passen Leistung, Motorenklang und Image zusammen. Mitte 2025 soll übrigens auch noch ein Sechszylinder-Diesel nachgereicht werden.

Der X3 steht weiterhin auf der markeneigenen Heckantriebs-Plattform, wobei Allradantrieb in dieser Baureihe obligatorisch ist. Die technische Basis sorgt für hervorragende Fahreigenschaften, akustische Entkopplung und hohen Komfort. Immerhin lässt sich das Fahrwerk auch bei scharfer Fahrweise nicht aus der Ruhe bringen, die Lenkung ist präzise, die Bremse gut dosierbar. Echte BMW-Tugenden also, und das gilt sowohl für das Einstiegsmodell wie für die M-Variante.

Man sitzt bequem im neuen BMW X3, das Cockpit ist allerdings Geschmackssache. Von der Fahrerorientierung früherer Zeiten ist nicht mehr viel übriggeblieben, der horizontale Bildschirm wirkt mit seinen Graphiken verspielt. Die Fahrmodi sollen künftig logischer aufgebaut werden, die Reaktionszeit der Elektronik ist inzwischen vorbildlich.

57.900 Euro werden für den Einstiegs-Benziner fällig, der Diesel kostet 60.400 Euro, der Plug-in-Hybrid schlägt mit zu 66.000 Euro Buche und für das sportliche Topmodell mit Sechszylinder-Motor müssen 82.500 Euro den Besitzer wechseln. Nicht zuviel für ein zwar polarisierendes, aber dennoch in seinen Eigenschaften nahezu perfektes Premium-SUV. (aum/jm)

Daten BMW X3 20 x-Drive

Länge x Breite x Höhe (m): 4,76 x 1,92 x 1,66
Radstand (m): 2,87
Antrieb: 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbo, AWD, Aut.
Leistung: 153 kW / 208 PS
Max. Drehmoment: 310 Nm
Höchstgeschwindigkeit: 215 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 7,8 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 7,8 l/100 km
Leergewicht: 1855 kg
Kofferraumvolumen: 570–1700 Liter
Basispreis: 57.900 Euro

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BMW X3.

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Jens Meiners am BMW X3.

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