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Binnenschiffe transportieren weniger Güter

Gerade erst hat sich die Bundesregierung die Stärkung der deutschen Seehäfen auf die Fahnen geschrieben und seit Jahren wird die Verlagerung des Straßengüterverkehrs auf Schiene und Schiffe propagiert: Das Statitische Bundesamt meldet heute für das vergangene Jahr das geringste Transportaufkommen seit der Wiedervereinigung.

Die 172 Millionen Tonnen Güter, die auf den deutschen Binnenwasserstraßen befördert wurden, sind noch einmal zehn Millionen Tonnen weniger als im bislang schlechtesten Jahr 2022. Die Statisker machen dafür auch die schwache Konjunktur verantwortlich.

Die wichtigsten Gütergruppen waren flüssige Mineralölerzeugnisse (27,9 Millionen Tonnen), Steine und Erden (21,6 Millionen Tonnen), Eisenerze (20,4 Millionen Tonnen) und Kohle (18,5 Millionen Tonnen). Auf diese Gütergruppen entfielen zusammen 51 Prozent des Transportaufkommens. Während die meisten Gütergruppen Rückgänge verzeichneten, nahmen die Transporte flüssiger Mineralölerzeugnisse gegenüber 2022 um 3,1 Prozent zu. Einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr verzeichneten dagegen die Kohletransporte (minus 27,9 Prozent), die im Vorjahr noch vom verstärkten Einsatz von Kohle zur Stromerzeugung infolge der Energiekrise profitiert hatten.

Der Transport von trockenen und flüssigen Massengütern bleibt mit Anteilen von 56,6 Prozent beziehungsweise 27,3 Prozent am gesamten Transportaufkommen weiterhin prägend für die Binnenschifffahrt, während der Anteil des Containerverkehrs bei 9,4 Prozent liegt.

Die Beförderungsmenge im innerdeutschen Verkehr (42,5 Millionen Tonnen) lag 4,8 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der grenzüberschreitende Verkehr ging um 7,3 Prozent auf 119,2 Millionen Tonnen zurück. Während der Versand in das Ausland (42,0 Millionen Tonnen) einen Rückgang von vier Prozent verzeichnete, nahm der Empfang aus dem Ausland (77,3 Millionen Tonnen) mit neun Prozent überdurchschnittlich stark ab. Dies ist unter anderem auf Rückgänge im Seehafenhinterlandverkehr, das heißt die Beförderung von Gütern zu und von den Seehäfen, zurückzuführen. Der mengenmäßig weniger bedeutsame Transitverkehr war 2023 mit einem Transportaufkommen von zehn Millionen Tonnen die einzige Verkehrsrelation, die gegenüber 2022 zugenommen hat (+8,5 %). (aum)

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Binnenschiff.

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Foto: Autoren-Union Mobilität

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