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Deutsche Umwelthilfe will alternative Kraftstoffe anschwärzen

Der Einsatz von HVO100 und anderer „alternativer“ Kraftstoffen sei keine Alternative zu einer grundlegenden Mobilitätswende, behauptet heute die Umweltlobby Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) bei einer Pressekonferenz in Berlin. Der Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) solle deswegen seine Behauptungen unterlassen, „dass mit HVO100 lokale Umweltbelastung in Städten und Kommunen reduziert werde“. Damit bringt sich der Verein erneut in Stellung gegen Versuche, den Beitrag des Straßenverkehrs zum Klimawandel anders als mit Elektromobilität zu lösen.

Kurz nach der Freigabe des neuen Kraftstoffs für Dieselmotoren hatte der ADAC festgestellt: „Allein über CO2-neutrale Neufahrzeuge werden sich die Klimaschutzziele nicht erreichen lassen. Der Hochlauf der Elektromobilität und die klimaschonende Weiterentwicklung von Kraftstoffen für Bestandsfahrzeuge müssen Hand in Hand gehen“; betonte der ADAC-Technikpräsident Karsten Schulze, als Ende Mai der offizielle Startschuss für den alternativen Bio-Diesel fiel. Jetzt seien die Hersteller gefordert, neue Fahrzeuge für die Verwendung von HVO 100 auszulegen und ältere Modelle zu prüfen und für die Verwendung freizugeben, forderte Schulze.

Die DUH hat ein älteres Fahrzeug bei seinem Emissions-Kontroll-Instituts (EKI) messen lassen, einen Volkswagen Touareg (Euro 5). Wir erfahren zwar nichts über den Prüfzyklus oder den Kraftstoff an sich, lernen aber, dass die Stickoxid- und die Teilchen-Emissionen höher lagen als bisher gemessen. Der ADAC hatte dazu Ende Mai erklärt: „In seiner Reinform (HVO100) senkt der Treibstoff die bilanziellen CO2-Emissionen von Dieselfahrzeugen um bis zu 90 Prozent gegenüber fossilem Diesel. Damit trägt HVO100 einen großen Teil dazu bei, die Bestandsflotte an Selbstzünderfahrzeugen sauberer zu machen.“

Die DUH verdächtigt die Hersteller des neuen Kraftstoffs nun, nicht nur Abfälle, sondern auch wertvolle Pflanzen einzusetzen und damit die Biodiversität zu schädigen und darüber hinaus die Welt eben auch in Hinblick auf die Gesamtemissionen zu belügen. Außerdem fordert der Verein "die Nachrüstung schmutziger Diesel-Pkw und Nutzfahrzeuge auf Kosten der Hersteller statt klima- und gesundheitsschädlicher Pseudo-Alternativen". Leider bleibt er die Antwort schuldig, was bei alten Dieseln nachgerüstet werden soll. Ein Elektroantrieb?

Es scheint sich bei dieser Initiative aus Berlin um eine neue Attacke im Glaubenskrieg um die Elektro-Kultur zu handeln. Alternativen sind da nicht willkommen. In solchen Fällen hält man es am besten mit Christian Morgensterns Gedicht „Die unmögliche Tatsache“: „Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf.“ (aum)

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Zapfsäulen.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/ACE

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